"Vor der Geburt unseres Sohnes hatten wir keinen Kontakt zu behinderten Kindern oder deren Eltern. Jetzt weiß ich auch warum: um ein behindertes Kind groß zu ziehen, braucht es so viel Kraft, Energie und Zeit. Da bleibt fast kein Raum für anderes, wie etwa für ein Treffen mit Freunden, für Reisen, für Lesen, Sport oder - eben mal für eine Pause. Wir befinden uns in einem Tunnel an Aufgaben, Therapieterminen und Arztbesuchen, der uns stark isoliert, weil wir nur noch damit beschäftigt sind, das alles zu bewältigen. Es gab Momente, da haben wir es nicht einmal mehr geschafft, um Hilfe zu bitten. Wie sehr wir uns wünschen unser Kind für ein paar Tage in guten Händen zu wissen und trotzdem in seiner Nähe zu sein - um einmal ausschlafen, mal wieder ungestört miteinander reden, ein Buch lesen und einfach mal den inneren Alarm abstellen zu können - das weiß wohl nur Gott, denn für die anderen ist es unsichtbar."